Liebe Schulgemeinschaft,
 
es gilt zwar nicht mehr generell die Maskenpflicht in der Schule und das Testen wurde auf die Freiwilligkeit verlegt, aber die sonstigen Hygieneregeln haben weiterhin Bestand (Handhygiene - Nies-Etikette - Abstand - Lüften). Lassen Sie uns alle vorsichtig mit der Situation umgehen.
 
Viele liebe Grüße
Kurt Siemund
-Schulleiter-
 
PS: Bitte unterstützen Sie unsere Schülervertretung (SV), die sich für unsere neuen ukrainischen Mitmenschen mit verschiedenen Aktionen einsetzen wollen. Die Schule am Meer wird mit ihren schulischen Mitteln ebenso mitwirken, um insbesondere den Kindern ein Stück Sicherheit zu geben.

Durch KLICKEN auf das Bild wird der virtuelle Rundgang gestartet!

Bitte zur Überschrift "Virtueller Rundgang durch die SaM" runterscrollen.

Achtung: In diesem Jahr gibt es aufgrund der aktuellen Lage leider keine Präsenz-Informationsveranstaltung an unserer Schule. Besuchen Sie uns im Videotalk am Mittwoch, den 09.02.2022, um 18.30 Uhr. Wir bitten um vorherige Anmeldung im Sekretariat (04834/2350 oder Schule-am-Meer.Buesum@schule.landsh.de).

Ihr kommt, wir gehen

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News

Zwei SaM-Projekte mit Umweltpreis ausgezeichnet

Am 26. Juni 2019 wurden 17 Projekte mit dem Umweltpreis des Kreises Dithmarschen von Landrat Stefan Mohrdieck ausgezeichnet. Die Veranstaltung fand im Kreishaus in Heide statt. Zur fünfköpfigen Jury gehörten in diesem Jahr: Hans Detlef Petersen (stellvertretender Vorsitzender des Agrar- und Umweltausschusses des Dithmarscher Kreistages), Walter Denker (Kreisbeauftragter für Naturschutz bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Dithmarschen), Claudia von der Heyde (Schulrätin), Katrin Martens (Abfallwirtschaft Dithmarschen GmbH als Vertreterin für die Gemeinschaft der Sponsoren) und Dirk Berking (Kreisbeauftragter für Natur und Umwelterziehung an Schulen). Die Jury hatte sich bei den Schulen am 6. und 7. Juni 2019 ein Bild gemacht, um die Projekte zu beurteilen. Gleich zwei Projekte von Biologielehrerin Dr. Kirstin Poremba und ihren Schülern sind ausgezeichnet worden:

 

1. Die EO siegte bei den Klassestufen zehn bis 13 mit dem Projekt "Meer Plastik frei - Wir sind dabei" und erhielt ein Preisgeld in Höhe von 350 €

 

2. Die 8c wurde mit einem Sonderpreis geehrt und erhielt 150 € für die intensive Nachhaltigkeitsarbeit am Projekt "Mut zur Wildnis - Jede Blüte zählt"

 

 

Dr. Kirstin Poremba zum Projekt "Meer Plastik frei - Wir sind dabei":

 

Projektskizze
Das Projekt MEER-PLASTIK FREI-WIR SIND DABEI besteht seit 2018 an unserer Schule am Meer und wurde von unserer Klasse und unserer Biologielehrerin Frau Dr. Kirstin Poremba ins Leben gerufen.
Wir, die Schülerinnen und Schüler der EO Biologie, haben uns im Ökologie Kurs mit der unsichtbaren Gefahr des Mikroplastiks im Meer beschäftigt.
Durch die Bioakkumulation in den Nahrungsketten gelangt das Mikroplastik wieder zurück in unseren Körper, da wir genauso wie der Seehund, die Kegelrobbe oder der Schweinswal ein Endverbraucher sind. 

Der Bumerang schlägt zurück!
Mikroplastik ist nicht gut,
es gelangt über Nahrungsketten in dein Blut
und macht dich krank dein Leben lang

Fakten:
An unseren Küsten, Flussufern und in unseren Meeren finden wir oft Plastikmüll (Plastiktüten, Plastikflaschen usw.).
Ein Blick auf das Meer täuscht dem Betrachter nur eine Sauberkeit vor.

1. Meerwasser hat unterschiedliche Dichten. Die Dichte des Meeres ist abhängig vom Salzgehalt und der Temperatur. Im Prinzip kann man sagen: je salzärmer und wärmer das Wasser ist, desto geringer ist seine Dichte. Im Umkehrschluss bedeutet dies: je salziger und je kälter das Wasser ist, desto dichter ist es. Die Dichteanomalie des Wassers sagt zusätzlich noch folgendes: Bei 4 Grad Celsius hat das Wasser seine größte Dichte.

2. Plastikteile haben ebenfalls unterschiedliche Dichten. Je nach Dichte lagern sich die Plastikteile in derselben Dichte der Meeressäule ab. Das kann am Meeresgrund, in der Wassersäule oder an der Meeresoberfläche sein.

3. Weniger offensichtlich, aber nicht weniger häufig, sind mikroskopisch kleine Kunststoffe, das Mikroplastik. Als Mikroplastik werden feste meist unlösliche synthetische Polymere (Kunststoffe) bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Mikroplastik:

a. Das primäre Mikroplastik findet in der Kosmetikproduktion als feines Plastikgranulat oder als flüssiges Plastik Anwendung.

b. Das sekundäre Mikroplastik entsteht beim Zerfall größerer Kunststoffteile durch die Einwirkung von Sonne, Wind und Wellen und wird als „Plastikpellets“ bezeichnet.

Mikroplastik sind also kleinste Kunststoffteilchen, die in verschiedenen Hygieneprodukten als Schleifmaterialien (Peelings, Zahnpasta) oder als Binde- und Füllmittel (Shampoo, Cremes, Make-up) benutzt werden. Über unsere Waschbecken gelangen diese Stoffe ins Meer.

Kläranlagen können die millimetergroßen Teilchen nur bedingt filtern. Ein Teil wird im Klärschlamm festgehalten. Der Rest gelangt über die Abwässer ins Meer. Im Meer angekommen, verbinden sie sich mit Detritus (organische Schwebepartikel) und ziehen zusätzlich Giftstoffe an. Diese kleinen Giftcontainer werden von Primärkonsumenten (Kleinstlebewesen, Zooplankton) mit Nahrung verwechselt und gefressen.
Der Einstieg in die Nahrungskette ist damit vollzogen. Kleinstlebewesen (Zooplankton) sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Fische. Diese werden wiederum von größeren Raubfischen gefressen. Der nicht abgebaute Kunststoff und die Schadstoffe können sich im Gewebe ansammeln und so Teil der Nahrungskette werden („Bioakkumulation“).
Mikroplastik wurde bereits in Kleinkrebsen, Muscheln, Fischen, Seehunden und im Menschen nachgewiesen
.
In Schweden ist Mikroplastik in Kosmetikprodukten verboten.

Auswirkungen der Mikroplastikaufnahme sind Gewebeveränderungen, Entzündungsreaktionen, toxikologische Auswirkungen, bis hin zu inneren Verletzungen und Todesfällen.
Über die Auswirkungen auf den Menschen ist bisher wenig bekannt, doch wurden bereits Mikroplastikteile im Darmtrakt des Menschen gefunden. Ob diese ins Blut resorbiert werden, ist noch unklar. Sicher ist, je kleiner der Plastikpartikel desto größer ist das Risiko der Resorption. Ist Mikroplastik erst in den Flüssen und dem Meer, kann es nicht wieder entnommen werden.

Der Zustand der Meeresumwelt ist besorgniserregend und die Auswirkungen sind kaum abzuschätzen. Daher muss der vermeidbare Eintrag von Mikroplastik gestoppt werden.

Hier kommt unser Projekt ins Spiel! Der „Umgang mit der Natur“ muss im Sinne der schwedischen Umweltaktivistin Greta verändert werden. Wir möchten ein Zeichen gegen die weltweite Plastikverschmutzung der Meere und das weltweite Artensterben setzen und uns aktiv einbringen durch

I. Achtsamkeit
1. Im Sommer 2018 haben wir das Ocean-clean-up Projekt (Boyan Slat, NL) zeitnah mit unterstützt, indem wir nach der schwedischen Idee Müll beim Joggen eingesammelt haben „Plogging“. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist diese schwedische Sportart, welche zusätzliche Muskelgruppen trainiert und der Umwelt hilft, mit in unser Schulprogramm aufgenommen worden.

2.  Wir haben uns experimentell mit dem Thema Mikroplastik im Meer im Unterricht beschäftigt und Meeressand, Kosmetika und synthetische Kleidung auf Mikroplastik untersucht und sind fündig geworden.

II. Aufklärung/Öffentlichkeitsarbeit
3. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Edeka, Herr Jensen, werden wir im Discounter die Kosmetikabteilung nach dem Gesichtspunkt: MIT- UND OHNE Mikroplastik-es gibt Alternativen, neu sortieren, mit Zahnpasta Produkten beginnen, damit der Verbraucher eindeutiger und einfacher wählen kann, welches Produkt er kaufen möchte, denn eine eindeutige Identifizierung der Inhaltsstoffe ist nur mit einem Fachwörterbuch, Lupe oder einer App zur Zeit möglich.

4. Zusätzlich hatten wir einen Informationsstand bei Edeka aufgebaut, um dem Einkäufer anschaulich zu demonstrieren, welche Partikel in Zahnpasta, Cremes, Shampoo usw. enthalten sind.

Einige Schülerinnen und Schüler von uns waren dort präsent und zeigten mit Mikroskopen dem Einkäufer die unsichtbare Gefahr und wiesen auf die verheerenden Folgen durch die Nahrungsketten hin.

Wir haben dafür spezielle Informationstafeln entwickelt.


4. Zusammen mit der Gemeinde Büsum haben wir für den Büsumer Strand Informationstafel entworfen, die den Touristen und den Einheimischen auf das Plastik-Problem im Meer aufklären.


Text: Claudia Brandt, Dr. Kirstin Poremba

Fotos: KiPo

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SV der Schule am Meer unterstützt schwerkranke Kinder

Die „Weihnachtsmann-Aktion“ hat seit rund vier Jahren Tradition an der Büsumer Schule am Meer (SaM). In der Vorweihnachtszeit verkauft die SV in der Schule Schoko-Weihnachtsmänner mit einem besonderen Lieferservice: Der Käufer fügt eine kleine Nachricht für den Beschenkten bei, und die verkauften Weihnachtsmänner werden dann als süße Überraschung von den Mitgliedern der SV zu den auserwählten Mitschülern gebracht. Der Gewinn ist für einen guten Zweck bestimmt. Wie schon in den Vorjahren ging die Spende an den Bunten Kreis Nord. Damit es sich richtig lohnt, werden immer die Gewinne aus zwei Jahren zusammengefasst. Mit den Aktionen in 2017 und 2018 kamen so 200 € zusammen, die die SV noch vor Beginn der Sommerferien an Psychologin Merve Thode vom Bunten Kreis Nord, Standort Westküstenklinikum Heide, überreichte.

Merve Thode erzählte den anwesenden SV-Mitgliedern und den Verbindungslehrern Saskia Schröder und Florian Klingele, was der Bunte Kreis Nord für Familien mit schwerkranken Kindern leistet. Zunächst erläuterte sie, dass Familien vor großen Problemen stehen, wenn der Nachwuchs nach langer Krankheit oder Unfall aus dem Krankenhaus entlassen wird. Genau da setzt die Arbeit des Bunten Kreises Nord an. Die Einrichtung übernimmt eine Art Brückenfunktion für den Übergang. Betroffene Familien erhalten zum Beispiel Anleitung für Erste-Hilfe-Maßnahmen, Unterstützung bei der Beantragung von Hilfsmitteln sowie auch die notwenige Erläuterung zur Anwendung dieser. Für diese sozialmedizinische Nachsorge ist der Bunte Kreis Nord auf Spenden angewiesen, da die Finanzierung der einzelnen Leistungen seitens der Krankenkassen nicht ausreicht. Thode dankte der SV für ihren Einsatz: „Ich finde es total vorbildlich, dass Jugendliche auch an Kinder denken, denen es nicht so gut geht.“

Text und Fotos: Claudia Brandt

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Plietsch am Beach

Schule am Meer setzt sich ein für saubere Strände in Dithmarschen

Mit dem Projekt „Schluss mit Plastik – unsere Nationalparkschule räumt auf“ hat die Büsumer Grundschule im Oktober 2018 den Wettbewerb „Plietsche Lüüd“ gewonnen und ein Preisgeld in Höhe von 1.500 € erhalten. Mit diesem Geld finanziert die Schule am Meer (SaM) nun weitere Aktionen und Projekte, die dem Umweltschutz und insbesondere dem Schutz und Erhalt des Nationalparks Wattenmeer dienen. Auch am Standort Otto-Johannsen-Straße beschäftigen sich die älteren Schüler mit diesem Thema. Biologielehrerin Dr. Kirstin Poremba hat dazu gemeinsam mit ihren Schülern das Projekt „Meer Plastik frei – Wir sind dabei“ initiiert, mit dem die SaM kurz vor Ferienbeginn bei der Verleihung des Umweltpreises des Kreises Dithmarschen den ersten Platz belegte. Somit befassen sich die Büsumer Schüler klassenübergreifend und zudem altersgerecht mit sämtlichen Aspekten rund um den Naturschutz, die Vermeidung der Vermüllung der Meere und die Gefahren von Mikroplastik.

Das Jubiläum „10 Jahre Weltnaturerbe Wattenmeer“ nahmen die Grundschüler nun zum Anlass für eine besondere Aktion: Plietsch am Beach. Bereits im April arbeiteten die Kinder der dritten und vierten Klassen zwei Tage an einem Kunstprojekt. Unterstützung erhielten sie dabei von Lehrerin Doris Hahn und Künstlerin Inge Nagel. In Vorbereitung auf dieses Projekt sammelten die Schüler Müll am Strand. Für das Kunstwerk wurden verschiedene Gegenstände ausgewählt. Jeder kleine Künstler bekam ein Stück einer Collage, auf dem der weggeworfene Gegenstand aufgeklebt wurde. Zudem war es der Kreativität des einzelnen Schülers überlassen, weitere Objekte zu malen. Nachdem alle Collagenteile bemalt und beklebt waren, haben Inge Nagel und Doris Hahn sie auf vier große Platten geklebt. Zusätzlich hat Andrea Vanselow, Leiterin des Grundschulteils, die Verrottungsdauer der einzelnen Objekte recherchiert und mit den Kindern darüber gesprochen. Es wurden anschließend Detailbilder vom Gesamt-Kunstwerk gemacht. Mit diesen Bildern erstellte Heike Dorn, Vorsitzende des SaM-Fördervereins, ein Layout und veranlasste den Druck großformatiger, wetterfester Infotafeln. Diese informieren nun die Strandbesucher in Büsum und einigen umliegenden Gemeinden, um die Touristen sowie auch die Einheimischen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Müll zu sensibilisieren. In Büsum zieren sie nun die vier Treibgut-Boxen am Strand.

Stolz auf ihr Kunstwerk haben die beteiligten Schüler am 26. Juni 2019 nun Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje und Tourismuschef Olaf Raffel eine dieser Infotafeln überreicht. An diesem Tag fand am Hauptstrand ein buntes Programm zum 10. Geburtstag des Wattenmeers statt. Die Kinder und einige Lehrkräfte waren ausgestattet mit gleichen T-Shirts im „Plietsch-am-beach-Design“, die von privat gesponsert waren.

Andrea Vanselow ist überzeugt, dass diese Aktionen und Projekte dazu beitragen, dass die Heranwachsenden frühzeitig lernen, die Natur zu schützen und Müll, insbesondere Einwegverpackungen, so gut es geht zu vermeiden. „Uns geht es ja darum, dass jeder Einzelne einen bewussteren Umgang mit Plastik-Artikeln entwickelt und beginnt sein eigenes Konsumverhalten kritisch zu reflektieren. Die Kinder sollen schon sehr früh ein Gespür dafür entwickeln, dass jeder Einzelne Vorbild sein und seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Daher wollen wir auch in der Schule noch bewusster darauf achten, weniger Plastik in den Umlauf zu bringen, zum Beispiel mit folgenden Maßnahmen: Weniger Heftumschläge verwenden, Mehrweggeschirr bei schulischen Veranstaltungen nutzen, weniger Plastik-Getränkeflaschen benutzen“, erläutert Vanselow. Dankbar ist sie für die Unterstützung seitens des Fördervereins, vor allem von der Vorsitzenden Heike Dorn, und von Inge Nagel.

Text: Claudia Brandt

Fotos: Claudia Brandt, Andrea Vanselow

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Dr. Meeno Schrader referiert in Büsum zum Thema „Klimawandel“

Am liebsten wäre er sicherlich mit dem Fahrrad von Kiel an die Westküste geradelt, denn der Dipl.-Meteorologe nimmt es selbst sehr genau mit dem Umweltschutz. Doch ein ungemütliches Wetter und ein voller Terminkalender ließen dies nicht zu. Heike Dorn, erste Vorsitzende des Fördervereins der Schule am Meer (SaM) war es gelungen, den Wetterexperten für den Vortrag „Der Klimawandel und seine Folge“ zu gewinnen. 170 Schüler aus den Klassenstufen 8 bis 11 waren in Begleitung ihrer Lehrer morgens ins Watt’n Hus gekommen, um sich zu diesem wichtigen Thema zu informieren. Am Abend hielt Dr. Schrader denselben Vortrag für die Öffentlichkeit in einem restlos ausverkauften Saal des Watt’n Hus.

Zu Beginn der Veranstaltung für die Schüler gab es Grußworte von Schulleiter Dr. Ulrich Bleckwehl, Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje und von Heike Dorn im Namen des Fördervereins. Dr. Bleckwehl verwies auf die zahlreichen Projekte, die bereits von den Klassen der SaM, welche Nationalpark-Schule ist, durchgeführt werden. Außerdem freute er sich, dass diese Veranstaltung sich gut einfüge in die Serie der akademischen Vormittage. Er dankte Heike Dorn für die Organisation und die großzügige finanzielle Unterstützung seitens des Fördervereins. Einen Dank sprach er auch Bürgermeister Lütje für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und Tourismuschef Olaf Raffel und seinem Team für die Unterstützung vor Ort aus.

Bürgermeister Lütje verwies darauf, dass Klimaschutz, Umweltschutz und Naturschutz sehr wichtige Themen seien. Er begrüße die Bewegung „Fridays for Future“. Allerdings betonte er, dass die jungen Leute nicht nur hingehen und Schilder hochhalten sollten. Umweltschutz müsse seiner Meinung nach gelebt werden.

Ein Lob für die Schüler der SaM gab es von Heike Dorn. Auch sie zählte auf, was an der Schule schon alles getan wird, zum Beispiel Müll sammeln am Strand und die Projekte „Schluss mit Plastik“ und „Mut zur Wildnis“.

 

Zu Beginn seines Vortrags erzählte Dr. Meeno Schrader, dass er sein Hobby zum Beruf gemacht habe, denn als Segler hatte er schon immer reges Interesse an Meteorologie. Er berichtete, dass zunehmend weniger Menschen die Existenz des Klimawandels leugnen. Er sieht dies vor allem darin begründet, dass es in den Jahren 2017/18 weltweit Wetterextreme gab. Dazu zähle unter anderem Hurrikan „Ophelia“, der im Oktober 2017 südwestlich von Irland auftrat. Es war der erste Wirbelsturm in Europa. Dass im Februar 2019 selbst in Schleswig-Holstein eine Temperatur von 17,4° C erreicht wurde, entspreche auch nicht der Norm. Sintflutartiger Regen mit Sturzbächen in der Nähe von Hamburg reihen sich seiner Meinung nach wie Teile eines Puzzles ein. Selbst die Medien, die bislang über den Klimawandel im Konjunktiv berichteten, würden aktuell stets den Indikativ verwenden.

Dr. Schrader sprach vom Treibhauseffekt und dem globalen Temperaturanstieg. „Die Atmosphäre hat Fieber“, sagte er. „Und gegen Fieber sollte man etwas tun.“ Seinen Ausführungen zufolge war 2014 weltweit das wärmste Jahr. 2018 war in Deutschlang das wärmste Jahr. Für Deutschland prognostiziert er aufgrund des kontinuierlichen Temperaturanstiegs weniger kalte und kürzere Winterperioden. Schnee in Massen werde es in Schleswig-Holstein kaum noch geben. Auf die Landwirtschaft und die Vegetation haben die Extreme wie Dürre, Jahrhundertfluten oder auch golfballgroße Hagelkörner gravierende Auswirkungen. Ernteausfälle seien vorprogrammiert.

Auch der Meeresspiegelanstieg ist enorm: + 20 cm in den letzten 100 Jahren. Er könnte, wenn nicht genug Maßnahmen ergriffen werden, in den nächsten 100 Jahren um 50 bis sogar 150 cm ansteigen. Eine schwerwiegende Folge dessen sei die Versalzung des Grundwassers. Dies sei ein weltweites Problem für alle Küstenbewohner, wobei Schleswig-Holstein die finanziellen Mittel und das Know-how habe, um etwas für den Küstenschutz zu tun, beispielsweise durch die Erhöhung der Deiche. Viele Küstenorte im Ausland seien dazu nicht in der Lage. Tatsache sei, dass Wasser- und Nahrungsmangel zu Kriegen führen.

Für den Tourismus in Schleswig-Holstein habe der Klimawandel Licht- und Schattenseiten. Einerseits genießen die Feriengäste eine längere und wärmere Saison, was für die Vermieter höhere Einnahmen bedeute. Andererseits werde der Strand dezimiert, gebe es immer mehr Quallen und Algen und werde es zunehmend zu extremen Wetterlagen kommen.

Als Hauptverursacher des Klimawandels sieht er den Menschen. Doch statt sich nur anzupassen, empfiehlt der Wetterexperte, eine deutliche Kehrtwende in allen Bereichen, zum Beispiel in der Energiewirtschaft, im Verkehrswesen, in der Industrie oder auch in der Wirtschaft. Darüber hinaus solle künftig jeder einzelne sein Konsumverhalten ändern. „Nur das ist unsere Chance“, betonte Dr. Schrader. Am Ende seines Vortrags gab er dem Publikum dazu einige Tipps mit auf den Weg: Ökostrom beziehen, öfter Fahrrad statt Auto, Flüge vermeiden, weniger Fleisch essen, regionale Produkte ohne Umverpackungen, Treppe statt Aufzug, kürzer duschen und keine Geräte im Standby-Modus lassen.

Text: Claudia Brandt

Fotos: Claudia Brandt, Heike Dorn

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